Zeitgleich mit der Innenstadt von Wien wurde im Dezember 2001 die Region Neusiedler See von der Welterbe-Kommission der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Damit misst die UNESCO der Kulturlandschaft Neusiedler See einen "außergewöhnlichen Wert für die gesamte Menschheit" bei.
Diesem feierlichen Akt war eine mehrere Jahre dauernde Vorbereitung burgenländischer und ungarischer Experten vorausgegangen, die schließlich in einem Antrag gemündet hatte. In der Begründung Ihrer Entscheidung verweist die Welterbe-Kommission ausdrücklich auf das kulturelle Kriterium: Die Region Neusiedler See ist seit Jahrtausenden ein Treffpunkt verschiedener Kulturen und das wird augenscheinlich durch ihre vielgestaltige Landschaft, das Ergebnis eines evolutionären und symbiotischen Prozesses der menschlichen Interaktion mit der physischen Umwelt.
Ausschlaggebend für die Aufnahme des Neusiedler Sees und seiner Randbereiche in die Weltkulturerbe-Liste war das Bestehen eines einzigartigen Natur- und Landschaftsraumes, der an der Schnittstelle mehrerer Kultur- und Sprachräume, Klimazonen und Naturräume liegt. Zum Weltkulturerbe gehören auf österreichischer Seite der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel, der Randbereich des Neusiedler Sees und das historische Zentrum von Rust. Rust ist damit ein entscheidender Faktor gewesen, dass die Region Neusiedlersee Unesco Welterbe geworden ist. Außerdem ist unsere Stadt die einzige Gemeinde, deren Gemeindegebiet zu 100% in der Welterberegion gelegen ist. Rust ist damit das Herz der Unesco Welterberegion Fertö-Neusiedlersee.
Auf ungarischer Seiten zählen der Fertö-Hanság Nationalpark, das Dorf Fertörakos, das Széchenyi-Schloß in Nagycenk und das Esterházy Schloß in Fertöd dazu.
Darüber hinaus wird mit der Anerkennung als Weltkulturerbe auch der Vielfalt der Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt Rechnung getragen. Die internationale Bedeutung der Region wird durch ihre Funktion als "Trittstein" für den Vogelzug zwischen Afrika und Nordeuropa noch gesteigert.